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Die 22 Karten der grossen Arkana
Eine Übersicht der einzelnen 22 Karten der grossen Arkana
O | 0 – Der Narr
Der Narr steht mit der Ziffer "0" für den Neuanfang. Abgebildet ist meist ein junger Mann, der sorglos und beschwingt seines Weges geht und nicht bemerkt, dass er an einer Klippe steht, von der er fallen könnte. Diese Karte steht für Sorglosigkeit und einen unbekümmerten Menschen und Taten. Diese Tarotkarte kann in ihrer Bedeutung durchaus positiv, im Sinne von Leichtigkeit sein. Je nachdem, welche weiteren Karten im Kartenbild mit ihr zusammenhängen, kann sie aber auch für kopfloses Verhalten, keine Voraussicht, nur das Leben im Jetzt und Hier geniessen, Scheitern, Versagen und mangelnde Bemühung oder Ernsthaftigkeit stehen.
I | 1 – Der Magier
Der Magier ist eine sehr beliebte Karte, da er eine sehr spirituelle und mächtige Figur ist, die Erfolg und Umsetzung bedeutet. Diese Tarotkarte bedeutet Selbsterkenntnis, Wissen, Gestaltungskraft und die Macht der Alchemie. Der Magier versteht die Prinzipien des Lebens und weiss, sie anzuwenden. Er verfügt über alle Elemente, Kelche, Stäbe, Münzen und Schwerter. Es ist eine Karte der Vervollkommnung. Sie kann aber auch für eine Person stehen, die sich ihrer Kräfte und Fähigkeiten (zu) sehr bewusst ist und dadurch überheblich ist und mitunter auch manipulativ sein kann, um an ihre Ziele zu kommen.
II | 2 – Die Hohepriesterin
Die Tarotkarte Hohepriesterin steht für die weibliche, geheimnisvolle, allwissende spirituelle Kraft an sich. Sie ist also eine kraftvolle weibliche Karte. Ihre Macht bezieht die Hohepriesterin durch ihre intuitiven Fähigkeiten und die Gabe, hinter oder durch den Schleier zu sehen (mit diesem ist sie meist abgebildet). Sie ist eine wissende Frau, die Entscheidungen treffen und Dinge durchschauen kann. Sie ist still und schweigsam. In der Liebe steht diese Karte oft auch für die Geliebte, die verschwiegen wird.
III | 3 – Die Herrscherin
Die Herrscherin, die dem Planet Venus zugeordnet wird, ist eine sehr positive und weiblich, nährende und mütterliche Tarotkarte. Sie stellt Fülle, Reife, Wachstum, Geburt und die Vollendung der Weiblichkeit dar. Sie symbolisiert die Fruchtbarkeit und das Aus dem Vollen schöpfen. Ausserdem hat diese Karte eine mütterliche Dimension, zusammen mit grosser Stärke. Ebenso wie beim Magier kann die Bedeutung dieser Tarotkarte auch ins Negative gehen, indem sie einen Mensch bezeichnet, der seine Macht ausnutzt. Ebenso wie die Karten der Hohepriesterin ist dies eine Karte, die stark für das Thema Weiblichkeit, hier vor allem in Verbindung mit weltlichen Themen.
IV | 4 – Der Herrscher
Die fünfte Tarotkarte der grossen Arkana handelt von Herrschaft, Macht, Kontrolle und Verantwortung. Es ist eine sehr sachliche und geradlinige Karte, die Leiten, Führen und Verantwortung bedeutet. Je nachdem, in welchem Zusammenhang sie mit den anderen Tarotkarten steht, kann sie auch eine Respektperson bedeuten. Oft einen älteren Mann, einen Vater oder Familienoberhaupt, den Chef oder einen Anführer. Zu seinen negativen Eigenschaften zählen Sturheit, Uneinsichtigkeit und der Unwille etwas zu Verändern, nachzugeben oder sich zu entschuldigen. Er steht gern über allem und regiert sein Reich.
V | 5 – Der Hierophant
Der Hierophant steht für den göttlichen Willen auf der Erde und damit für Sinn, Wahrheit und die Gesetze des Lebens. Gemeint sind damit eigene Überzeugungen und Werte, aber auch allgemeine Sinnfragen. Ob spirituell oder weltlich: Beide Bereiche deckt der Hierophant ab. Da aber niemand einer höheren Macht blindlings folgen muss, kann diese Tarotkarte auch eine Warnung sein, Vorbilder zu hinterfragen und Sinnfragen selbst zu beantworten. In der Liebe steht der Hierophant für feste Beziehungen oder Ehe. Im Beruf stellt diese Karte Institutionen und machtvolle Instanzen dar.
VI | 6 – Die Liebenden
Hier ist die Tarotkarten-Bedeutung recht eindeutig, denn diese Karte dreht sich um die Liebe und die Verbindung zwischen Menschen. Es muss nicht immer eine erotische, romantische oder liebende Beziehung sein; auch harmonische Freundschaften, Partnerschaften oder anderweitige Verbindungen deckt diese Tarotkarte ab. Und nicht zuletzt: Auch Zugehörigkeit, Zuneigung und die Bedeutung des Herzens werden von dieser Karte repräsentiert. Des Weiteren steht diese Karte auch für Entscheidungen, die man treffen muss, ob in Liebesangelegenheiten, Freundschaften oder Beruf.
VII | 7 – Der Wagen
Diese Tarotkarte ist nichts Geringeres als der einfahrende Triumphwagen – jedoch verrät nur der Zusammenhang beim Kartenlegen, was genau er bedeutet. Ist der Wagen bereits auf der Zielgeraden, nähert er sich gerade an oder geht die Reise erst los? Dann gilt es auch, auf die richtige Richtung zu achten. Aber so oder so: Diese Tarotkarte steht für Bewegung, Entwicklung, Chancen und Geschwindigkeit. Je nach Kartenset ist die Symbolik und die Grafiken sehr unterschiedlich auf den Karten dargestellt. Daher muss der Gesamteindruck jedes Details mitgelesen werden.
VIII | 8 – Die Kraft
Diese positive Tarotkarte bezeichnet Mut, persönliche Stärke und auch die Aussicht auf Erfolg, wenn man für etwas kämpft. Sie kann ein guter Hinweis sein, wo es sich lohnt, Energie aufzuwenden oder Vertrauen zu haben. Diese Tarotkarte steht von sich aus nicht für eine aggressive Kraft, sondern für innere Stärke und Mut. Sie zeigt einen Löwen, der von einer Frau „der Herrscherin“ ohne Aufwand, gebändigt wurde. Diese Karte stellt in der Liebe auch oft das Zurückhalten und Stark bleiben dar.
IX | 9 – Der Eremit
Der Eremit ist ein Mensch, der sich von der Welt zurückzieht und sich auf eine innere Reise nach Erleuchtung und Einsicht begibt. Auf andere Menschen kann er unnahbar und auch unfreundlich wirken, wenn sein Rückzug eine Folge emotionaler Verletzungen oder Enttäuschungen ist. Doch auch Wahrheitssuche, Weiterentwicklung und inneres Wachstum können sein Antrieb sein. Diese Karte verkörpert innere Einkehr, eine starke Persönlichkeit und geistige Erkenntnisse und steht dafür, den eigenen Weg zu gehen.
X | 10 – Das Rad des Schicksals
Das „Rad des Schicksals“ ist die Schicksalskarte im Tarot. Beim Deuten des Kartenbildes sollte ihr besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Diese Karte steht für den ewigen Kreislauf des Lebens und auch karmische Muster. Sie auf ein Thema oder eine Situation mit zentraler Bedeutung hin. Was bei dieser Karte nicht vergessen werden darf: Auch Karma ist änderbar, denn man kann und muss immer selbst am Steuer sitzen. Ein wichtiger Faktor ist auch das diese Karte beschreibt, dass wenn sich das Rad dreht, alles verändert wird. Was oben war, wird unten, was unten war, wird oben. So wie es im Englischen heisst: „The tables have turned!“ oder zu Deutsch: "Das Blatt hat sich gewendet!"
XI | 11 – Die Gerechtigkeit
Diese Tarotkarte steht für Gerechtigkeit, Ausgleich und Wahrheit – und damit auch für Ehrlichkeit. An der Wahrheit ist kein Vorbeikommen. Diese Karte kann also Hoffnung machen oder auch eine Warnung sein, denn für mangelnde Gerechtigkeit ist ein Ausgleich nötig, der auch eine Strafe sein kann. Sie kann auch für Verträge, Ehe und alles Amtliche stehen. Mit verbunden Augen und dem Schwert der Wahrheit, das gen Himmel gerichtet ist und von dort immer die gerechten Urteile und weisen Antworten erhält.
XII | 12 – Der Gehängte
Diese Karte löst oft Erschrecken aus, weil eine stark negative Bedeutung angenommen wird. Der Gehängte kann zwar mit Strafe und Qual in Verbindung gebracht werden, damit können aber auch eine Transformation und ein Wandel gemeint sein. Geduld, innere Ruhe und Akzeptanz sind gute Ratgeber, um Krisen zu überstehen und als neuer Mensch aus ihnen hervorzugehen. Zudem ist das Abwarten und auf der Stelle treten, aber durch eigenes Verschulden gemeint. Ebenso, sich Dinge aus einer anderen Perspektive zu betrachten, um Erleuchtung zu erfahren.
XIII | 13 – Der Tod
Auch diese Tarotkarte kann Erschrecken auslösen, denn sie bedeutet das Ende und die Transformation von etwas. Gemeint ist damit jedoch nicht der physische Tod einer Person, sondern in erster Linie eine Ablösung, ein Loslassen, ein Ende oder eine Umwandlung von etwas, was kein Fortbestand mehr hat und von etwas neuem, oder besseren abgelöst wird.
Jedes Ende bringt den Start von etwas Neuem mit sich, daher ist diese Tarotkarte keineswegs negativ. Veränderung kann auf allen Ebenen stattfinden – die umliegenden Karten geben Aufschluss darüber, worauf sich dieser Wandel bezieht.
XIV |14 – Die Mässigkeit
Die Tarotkarten-Bedeutung der „Mässigkeit“ liegt in ihrer Funktion als sanfte Ratgeberin: Lasse es langsam angehen, habe einen wachen Geist und achte auf die angemessenen Verhältnisse. Weniger ist manchmal mehr, und das Abwägen beider Seiten kann zu einer klugen Entscheidung verhelfen. Diese Karte entschleunigt und lässt einen Schritt zurücktreten. Die Symbolik zeigt, wie die Frau von den beiden Gefässen jeweils teilweise heisses und kaltes Wasser mischt, um das Wasser auf eine ausgeglichene Temperatur zu bringen. Es zeigt somit, dass alles seine Zeit braucht und nichts übereilt werden sollte. In der Liebe heisst es auch eine Möglichkeit auf eine zweite Chance.
XV | 15 – Der Teufel
Diese Karte ist eine hilfreiche Warnung, denn sie deutet auf Blockaden, Hindernisse, Schwierigkeiten oder Extreme hin. Auch ein Mensch, dem man nicht trauen kann, kann damit gemeint sein. Diese Tarotkarte weist darauf hin, vorsichtig zu sein – auch in Bezug auf das eigene Verhalten, Lebensstile, Süchte und Verhaltensweisen. Es gibt kein Licht ohne Schatten, und so ist es auch im Leben.
XVI | 16 – Der Turm
Der Turm ist auch als Karte im Lenormand bekannt. Er ist ebenfalls eine warnende Karte, denn er kann Zerstörung, Fall und Katastrophe bedeuten. Die Karte kann aber auch etwas harmloser darauf hinweisen, dass ein Rückzug stattgefunden hat oder eine Art (innere) „Gefangenschaft“ vorliegt. So oder so: Es ist eine Karte, die plötzliche und einschneidende Ereignisse und Gegebenheiten anzeigt und dazu anregt, über den Ausweg nachzudenken, um neu und gestärkt weiterzumachen. Denn wenn der Turm auf unsicherem Grund gebaut wurde, wird er einstürzen und muss neu aufgebaut werden. Denn hier bleibt kein Stein auf dem andren.
XVII | 17 – Der Stern
Diese Tarotkarte hat eine sehr schöne Bedeutung, denn sie steht für Erfüllung, Schönheit, Glück, Heilung, Hoffnung und das Göttliche. Eine absolute Glückskarte, die gutes Gelingen und Segen anzeigt. Ein Stern der Hoffnung, ein Stern, der leitet: Mit dieser Tarotkarte steht ein gutes Omen an deiner Seite. Auch diese Karte sowie die folgenden kommen in den Lennormandkarten vor.
XVIII | 18 – Der Mond
Der Mond steht für das Unbewusste, die innere Einkehr, die Intuition und den engen Kontakt zum eigenen Bewusstsein. Auch Angst und Geheimnisse, Unklares und Verschwiegenheit kann es bedeuten. In der Nacht, wenn alles zur Ruhe kommt, liegt das Wesentliche offen und wird von seinem Licht beschienen.
Eine Tarotkarte, die den Kontakt zur eigenen Seele anspricht und darum bittet, sich mit den eignen Gedanken, Gefühlen und seelischen Prozessen zu befassen. Eine Karte der Ruhe und Hingabe, die dazu ermutigt, sich auch schwierigen Schattenthemen zu stellen, die auch ein Teil vom Ganzen sind.
XIX | 19 – Die Sonne
Die stärkste und beste Karte im Tarot. Diese positive, starke Karte, die Glück und gutes Gelingen bedeutet färbt auch positiv auf alle umliegenden Karten ab. Die Sonne ist die Licht- und Wärmespenderin und der Inbegriff von Lebenskraft. Eine Karte voll Energie, Schaffenskraft und Vervollkommnung. Ein Hinweis auf ein gutes Gelingen und Licht – im Inneren wie im Äußeren. Auch für Kinder und Schwangerschaft kann diese Karte in privaten Angelegenheiten stehen.
XX | 20 – Das Gericht
Die Bedeutung der Tarotkarte „das Gericht“ gilt als Weckruf und weist darauf hin, die Dinge (oder sich selbst) genau zu prüfen. Was ist richtig, was ist zu tun? Gleichzeitig kann die Karte darauf hinweisen, dass eine Angelegenheit zum Abschluss kommt. Sie steht daher auch sehr stark für Abschluss und klare Schnitte. Ehrlichkeit, Verstand und Sachlichkeit sind da oft die besten Ratgeber, um etwas klar zu Ende zu bringen und dann neu beginnen zu können. Auch bereits totgeglaubtes und Vergangenes wird wieder neu aufgenommen und zum Leben erweckt, um sich erneut dessen zu stellen. Wie das höchste Gericht, das wie auf der Karte zu sehen ist, die Toten aus den Särgen auferstehen lässt, um über sie zu richten.
XXI | 21 – Die Welt
Diese Tarotkarte bedeutet Vollendung, Erfolg und alles, was Bestand hat. Sie steht für Handfestes, Verwirklichtes und Angekommensein. Die Tarotkarte der Welt steht auch für Erwachsensein, Reife und den Blick für das große Ganze. Daher kann diese Karte auch ein Hinweis sein, mit etwas Distanz auf Probleme zu schauen, um das Wesentliche zu erkennen. Auch der Abschluss und das definitive Ende eines Lebensabschnittes, eines karmischen Kreislaufes wird damit dargestellt. In unserer digitalen Zeit stellt die Welt auch das Welt-Weit-Web / Internet dar.